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Bürgermeister Breuer, Stadtentwicklung und das gemeinsame Menü

von Saleh Mati am 30. November 2025

Bürgermeister und Kämmerer bringen den Entwurf zum Haushaltsplan 2026 ein

Dirk Breuer wählt Bilder aus der Küche, um Politik zu erklären: „Man kann nicht kochen, wenn man die Leute nicht gern hat.“ Damit macht er deutlich, dass persönliche Zuwendung und Gemeinwohl die Grundlage seines Handelns sind. Unser Bürgermeister scheint diesen Satz als besonders wichtig für die Stadtpolitik und den Umgang mit den Hürtherinnen und Hürthern zu sehen. In seiner Rede verknüpft er diese Haltung mit dem Anspruch, dass städtische Projekte nicht Selbstzweck sind, sondern das Fundament für Lebensqualität legen. Hier zitiert er den Satz vom renommierten Koch Escoffiers: „Eine gute Küche ist das Fundament allen Glücks.“. (das Zitat und die Haushaltsrede auf www.huerth.de)

Dirk Breuer betont, dass Investitionen in Infrastruktur, Bildung und Begegnungsräume langfristig den sozialen Zusammenhalt stärken. Konkret nennt er Projekte wie die Lebensader Lux, Agora Hürth und die Verlängerung der Stadtbahn ins Zentrum, die nicht nur städtebauliche Aufwertung bringen, sondern auch Mobilität, Teilhabe und Treffpunkte für alle Generationen schaffen sollen. Diese Vorhaben sind für ihn kein kurzfristiges Prestige, sondern Bausteine, die Geduld, Kraft und einen langen Atem erfordern.

Das Gesamtmenü muss bezahlbar sein

Sachlich mahnt Breuer zugleich zur Haushaltsdisziplin. Der Haushaltsentwurf 2026 weist Herausforderungen wie steigende Transferaufwendungen, Umlagen und Zinskosten aus, die das Defizit erklären und die Handlungsfähigkeit der Stadt belasten können. (Steigerung der Transferkosten um 5,78 Millionen Euro auf 123,14 Millionen Euro, das sind 47,2 % der Aufwendungen, Quelle Rede des Bürgermeisters auf www.huerth.de) Deshalb ruft er die Ratsfraktionen dazu auf, in den Beratungen nicht mit „alten Rezepten“ zu operieren, sondern Konsolidierungsvorschläge zu prüfen. Dabei nennt unser Bürgermeister die Stadtwerke Hürth. Anschließend folgt der Apell wieder mit Bezug zur Küche. Damit das „Gesamtmenü“ bezahlbar bleibt und die Investitionsfähigkeit erhalten bleibt.

Diese Doppelstrategie aus Herz für die Menschen und Haushaltsverstand ist das zentrale Versprechen der Rede. Emotional wirkt das Bild des kochenden Bürgermeisters: Wer die Menschen gern hat, plant nicht nur mit Zahlen, sondern mit Blick auf Alltag, Begegnung und Zukunft. Sachlich unterfüttert er das mit Zahlen und Prioritäten. Er verteidigt Investitionen in Schulen und Infrastruktur, signalisiert aber auch Bereitschaft zur Priorisierung und Modifikation von Bauvorhaben, wenn dies nötig ist, um Kosten zu senken und dennoch Ziele zu erreichen.

menschliche Nähe und strategische Sparsamkeit sind Kernpunkte der Rede unseres Bürgermeisters

Herr Dirk Breuer verbindet mit seiner Rede eine Politik menschlicher Nähe und strategischer Sparsamkeit. Die großen Projekte sollen Hürth attraktiver und sozial gerechter machen. Dagegen sollen die Haushaltswarnungen verhindern, dass langfristige Handlungsfähigkeit durch kurzfristige Ausgaben gefährdet wird. Wer also erwartet, dass Stadtentwicklung allein durch Visionen gelingt, übersieht Dirk Breuers Botschaft. Ohne finanzielle Verantwortung bleibt jede Vision gefährdet. Und ohne Zuwendung bleibt sie leer.

Abschließend bleibt die Frage, ob die Ratsfraktionen der Opposition diesem Balanceakt folgen. Werden sie mutig in der Priorisierung, aber solidarisch in der Umsetzung sein? Dirk Breuer appelliert mit seiner Rede an die Vernunft und an die Zuneigung zu unserer Stadt. Dennoch bleibt die Frage, ob sein ein Rezept wirklich zu einem guten Gericht führt.

Abschließender Hinweis und Einladung zur Diskussion

Zum Schluss noch ein kurzer Hinweis zu meinen Berichten. In den nächsten Beiträgen werde ich die Rede des Kämmerer zusammenfassen und Euch wiedergeben. Anschließend lege ich meine eigene Bewertung vor. Dabei kritisierte ich in den vergangenen Jahren wiederholt die hohen Ausgaben und die unzureichende finanzielle Ausstattung der Stadtwerke Hürth. Weiter war mein politisches Handeln von dem Satz „Hürth sich leisten können“ geprägt. 

Bevor ich meine persönliche Einschätzung veröffentliche, interessiert mich Eure Meinung.: Teilt Ihr die Prioritäten des Bürgermeisters mit den Schwerpunkten auf Investitionen in Stadtentwicklung, Bildung und Infrastruktur mit gleichzeitiger Haushaltsdisziplin. Oder wünscht Ihr Euch sich ein anderes Vorgehen, etwa stärkere Konsolidierungsmaßnahmen oder andere Schwerpunkte bei den Investitionen?

Über Saleh Mati

Saleh Mati, geb. 1966 in Köln. Seit 1966 wohnhaft in Hürth. Mitglied im Stadtrat seit 2004 Alle Einträge von Saleh Mati

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