Grünflächen sehr großzügig zurück geschnitten
Anwohnerin versucht die Stadtwerke Hürth aufzuhalten
Jüngst stellte die SPD-Fraktion einen Antrag im Ausschuss für Planung, der eine Aufwertung kleinerer Flächen im Stadtgebiet vorsieht. Knapp eine vorher Woche diskutierten CDU, SPD und Grüne das Grünflächenmanagement der Stadtwerke Hürth.
Am Montag Morgen rief mich eine Anwohnerin aus der Max-Erst Straße an. Dabei schilderte sie mir einen radikalen Rückschnitt der Grünflächen. Dabei kürzten die Mitarbeiter der Stadtwerke Hürth zahlreiche Sträucher bis auf den Stamm mit ein paar Ästen. Die Hürtherin schilderte, dass ein Vogel mit Futter im Schnabel anscheinend sein Nest suche. Ein Apfelbaum mit einem Stammumfang von ungefähr 10 cm fiel den Grünarbeiten ebenfalls zum Opfer.
Die Bewohnerin des Viertels fragte die Mitarbeiter der Stadtwerke, wieso der Rückschnitt der Sträucher und das Fällen des Baums nötig sei. Daraufhin teilte der Arbeiter mit, dass sich ein Anwohner beschwert habe. Das Grün ragte teilweise in die Parkbuchten hinein. Die Anwohnerin entgegnete erstaunt, dass Rückschnitt erst wieder ab Oktober üblich ist. Weiter war die Anwohnerin der Ansicht, dass ein seitlicher Rückschnitt zu den Parkflächen besser als ein teilweise horizontaler Rückschnitt am Stamm ist.
Vogel mit Futter im Schnabel sitzt auf abgesägtem Stamm
Daher traf ich mich mit der Anwohnerin vor Ort, um mir den Rückschnitt zu zeigen. Auf dem Boden fanden sich die Reste kleinerer Äpfel und der Blick zur Mauer des angrenzenden Gewerbebetriebs war freigelegt. Ein weiterer Anwohner betonte mir gegenüber die Bedeutung des Grüns für das Wohnviertel. Der Anwohner verwies auf die kühlende Wirkung der Grünflächen. Dabei war dem Anwohner bewusst, dass Grünflächen zu pflegen sind, nur einen Kahlschnitt ist für ihn die falsche Maßnahme. Der Anwohner verwies ebenfalls auf die falsche Jahreszeit und dem Schutz der brütenden Vögel hin. Weiter meinte der Anwohner, dass die Pflanzen durch das heiße Wetter ohnehin gestresst sind. Daher könne der Rückschnitt dazu führen, dass die Pflanzen sich nicht mehr erholen.
Dabei hatten sowohl die Anwohnerin als auch der Anwohner die vielen Diskussionen und Anträge zum Umweltschutz in den Ausschüssen verfolgt. Zudem verwiesen Beide auf die Homepage der Stadt Hürth und die dort stehenden Berichte zum Schutz der Umwelt. Die auf der städtischen Homepage beschriebene Schaffung eines attraktiven Wohn- und Lebensumfelds stellten beide bei der Grünflächenaktion der Stadtwehre Hürth nicht fest.
Vor Ort konnte ich die Fassungslosigkeit der Anwohnerin verstehen, der Schmerz über die abgeholzten Bäume und Sträucher blieb. In den Ausschüssen diskutieren wir viele Anträge zum Schutz der Natur und im Verwaltungsrat stellen die Stadtwerke Hürth ihr Grünflächenmanagement vor. Dabei betonen die Verantwortlichen immer wieder, dass es ihr Ziel ist, die Natur und Umwelt in Hürth zu schützen. Dennoch wirken solche Aktionen, wie im Viertel in Hürth-Efferen, dass das Vertrauen der Menschen in die Politik und der Verwaltung zum Schutz unserer Natur verloren geht.
Vor Jahren die japanischen Zierkirschen auf der Rondorfer Straße gefällt
Dabei erinnere ich mich selbst an die gefällten japanischen Zierkirschen auf der Rondorfer Straße. Ein Gutachter stellte fest, dass die japanischen Zierkirschen auf der Rondorfer Straße bis zur Querung Vogelsanger Weg alle krank und zu ersetzen sind. Genau in dem Moment, wo die Stadtwerke Hürth den Kanal erneuern möchten. Nun sind Heute zwar neue japanische Zierkirschen gepflanzt, doch deren Stammumfang ist wesentlich kleiner als von den gefällten Bäumen. Zum Glück waren die japanischen Zierkirschen auf der Rondorfer Straße hinter der Querung Vogelsanger weg wohl gesund. Zum Glück fanden dort keine Kanalarbeiten statt. Zum Glück stehen die Bäume dort noch.
Natur und Umwelt waren oft ein Thema im Viertel Rondorfer Straße, Max Ernst Straße, Vielleicht deswegen erhielten die Grünen bei der letzten Kommunalwahl einen hohen Zuspruch, der fast für ein Direktmandat im Stadtrat reichte. Prominenter Kandidat für das Viertel war der heutige Fraktionsvorsitzende der Grünen, Hendrik Fuchs. Daher ist davon auszugehen, dass dem Chef der Grünen in Hürth die Situation vor Ort bekannt ist. Daher bleibt zu hoffen, dass die Fraktionen sich gemeinsam dem Thema annehmen. Dabei ist zu klären, weshalb der Grünflächenschnitt angemessen war und ob der Umfang des Rückschnitts zu dieser Jahreszeit nötig war.