Neue Standorte für Flüchtlingsunterkünfte

von Saleh Mati am 8. März 2023

Verwaltung plant wieder mit mobilen Containern

Im Ausschuss für Planung stellte die Verwaltung drei Standort für Container zum Unterbringen von Flüchtlingen vor. Als Standorte nennt unsere Stadt:

mobile Unterkünfte etwa in der Größe des Containers am Rathaus:

  1. Standort Auf der Aue, Kendenich
  2. Standort Frielsweg, Stotzheim
  3. Spijkenisser Straße, Hermülheim

Die Verwaltung weist darauf hin, dass die aufgeführten Standorte zum Einsatz kommen, falls das ehemalige AOK Gebäude in Hürth-Hermülheim für die Unterbringung der Flüchtlinge nicht ausreicht. Unsere Verwaltung strebt eine Unterbringung in mehreren kleineren Unterkünften in möglichst vielen Stadtteilen von Hürth an. Zwar ist diese Art der Unterbringung teurer als die Unterbringung in einer größeren Unterkunft. Dennoch hält unsere Verwaltung die räumliche und soziale Integration an mehreren Standorten für verträglicher und damit den zusätzlichen Aufwand für hinnehmbar.

Bei dem Tagesordnungspunkt erinnerte ich mich an unsere Diskussion im Hürther Stadtrat vor knapp 10 Jahren. Damals erwarben wir die ersten mobilen Container für Flüchtlinge in Hürth. Damals beteuerten alle Fraktionen, dass die Unterbringung in Containern nur eine vorübergehende Lösung sein sollte. Mittlerweile sind Jahre vergangen und die politischen Vertreter scheinen ihre damalige Absicht vergessen zu haben. Ich halte die Unterbringung in Containern, trotz der guten Absicht unserer Verwaltung kleinere Einheiten einzusetzen, als keine gute dauerhafte Lösung. Dadurch sind soziale Spannungen der Bewohner untereinander in den beengten Räumlichkeiten vorprogrammiert. Die Unterbringung in Gebäuden ist für mich deutlich menschenwürdiger als in den Containern. Der heutige Tagesordnungspunkt zeigt, dass wir unsere damaligen Absichten vergessen haben. Noch erschreckender ist, dass eine Diskussion zur Unterbringung in der letzten Sitzung oder alternativ in einer der kommenden Sitzungen des Ausschusses von den Mitgliedern im Ausschuss nicht gewollt zu sein scheint.

Grüne interessiert die Versiegelung der Flächen durch die mobilen Container mehr als die Art der Unterbringung

Die Grünen meldeten sich bei dem Tagesordnungspunkt ebenfalls zu Wort. Statt auf die Art der Unterbringung einzugehen war für die Grünen die Versiegelung der Flächen ein weitaus größeres Thema. Ich wunderte mich, dass die Grünen das menschliche Wohl ihrer Leidenschaft für den Umweltschutz unterordnen. Unser Bürgermeister hatte ebenfalls wenig Interesse in das Thema einzusteigen. Dabei bezweifelte unser Stadtoberhaupt, ob die Art der Unterbringung bei der Entscheidung über die Standorte zur Sache gehört.

Die Frage, ob ein derartig großer Strom von Flüchtlingen von den Kommunen zu meistern ist, mag ein wichtiges Thema sein. Nur entscheiden nicht wir als Kommune über die Zahl der unterzubringenden Flüchtlinge in Hürth. Unsere Aufgabe ist zu entscheiden, wie wir die Menschen unterbringen. Daher bitte ich nicht die Frage zu diskutieren, ob wir weniger oder mehr Flüchtlinge aufnehmen sollen. Somit meine ich, wir sollten in unserer Stadt über die Art und Standorte der Unterkünfte diskutieren. Dabei sollte unser Ziel sein, für die Menschen nach ihrer Flucht eine angemessene Bleibe bereit zu stellen.

Erschreckend finde ich, dass die Grünen sich mehr für die Versiegelung der Flächen interessieren als wie unsere Stadt die Menschen unterbringt.

Über Saleh Mati

Saleh Mati, geb. 1966 in Köln. Seit 1966 wohnhaft in Hürth. Mitglied im Stadtrat seit 2004 Alle Einträge von Saleh Mati

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