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Lagerhalle für Klärschlamm am Knapsacker Hügel

von Saleh Mati am 17. Dezember 2021

Verfahren ohne Beteiligung der Öffentlichkeit

Im Jahr 2016 schrieb RWE die Stadt Hürth an mit dem Wunsch eine zusätzliche Lagerhalle für Klärschlamm errichten zu wollen. RWE möchte den Klärschlamm flexibler vor Ort haben. Der Klärschlamm wird zusammen mit der Rohbraunkohle in Dampferzeugern verbrannt. Die Abnehmer der Verbrennungsprozesse benötigen die Dämpfe zur Kraft-Wärme Kopplung. RWE erläutert, dass der eingesetzte Klärschlamm die benötigte Rohbraunkohle reduziert. Damit schont RWE Ressourcen und mindert den CO 2 Ausstoß.

Die verbrannten Mengen an Stoffen (Mitverbrennungsmengen) bleiben gleich. Die zu errichtende Lagerhalle bietet organisatorische Vorteile, da flexibler auf den Klärschlamm zugegriffen werden kann. Im laufenden Betrieb der Verbrennung sorgt die Lagerhalle für eine gleichmäßigere Versorgung mit dem benötigtem Klärschlamm.

RWE plant 225.000 Tonnen Klärschlamm im Jahr umzuschlagen. Dabei erfolgt die Anlieferung des Materials mit LKWs. Die Dauer der Lagerung soll ein Jahr nicht überschreiten. Bei dem Verfahren ist mit zusätzlichen Belästigungen durch Geruch und Lärm zu rechnen. Weiter fügte RWE ein Gutachten bei, dass aufzeigt das der Bau der Lagerhalle die Immissionswerte nicht relevant verändern. Abschließend stellt RWE in einem Brief an die Bezirksregierung Arnsberg fest, dass das Vorhaben keine nachteiligen Auswirkungen auf die Umwelt hat. Die Bezirksregierung Arnsberg prüft den Bau der Lagerhalle für Klärschlamm.

Die Verwaltung der Stadt Hürth informierte die Mitglieder im Ausschuss für Planung über den Bau der Lagerhalle für Klärschlamm. Dabei beruft sich die Verwaltung auf die von RWE beschriebenen geringfügigen zusätzlichen Belastungen durch Geruch und Lärm, die weiterhin in den vorgeschriebenen Grenzwerten für Emissionen liegen. Weiter bittet die Verwaltung der Stadt Hürth, die Bezirksregierung Arnsberg sicherzustellen, dass die erhöhten Emissionen die Situation nicht relevant verändern.

Zunahme von LKW-Verkehr befürchtet

Die Verwaltung der Stadt Hürth teilt weiter mit, dass sie keine Bedenken zu dem Bau der Lagerhalle für Klärschlamm hat. Die Stadt Hürth befürchtet lediglich eine Zunahme des LKW Verkehrs. Daher bat die Stadt Hürth die Bezirksregierung Arnsberg darauf zu achten, dass die von RWE aufgezeigten Fahrrouten der LKWs eingehalten werden. Zu dem zusätzlichen zu erwartenden Verkehrsaufkommen fand ich keine Zahl an LKW-Fahrten. Meine überschlägige Berechnung ergab, dass bei einer Menge von 225.000 t ungefähr 50 Fahrten für die Anlieferung von Klärschlamm und dem Verlassen der Lagerhalle nötig sind. Weiter hoffe ich, dass die Bitte von der Stadt Hürth an die Bezirksregierung Arnsberg zu den ausgearbeiteten Verkehrsrouten der LKWs eingehalten wird.

Ich greife das Thema auf, da mich eine Bürgerin / Bürger anschrieb und mitteilte, dass die zulässigen Werte für Quecksilber an der Grenze der zulässigen Werte liegen. Zudem betrachtete die Bürgerin / der Bürger die naheliegenden Naturschutzgebiete und stellte fest, dass diese nur gering oder gar nicht belastet sind. Die Unterlagen zur Planung der Lagerhalle für Klärschlamm scheinen sehr umfangreich zu sein. Vor einem Jahr schien das Thema wieder auf der Tagesordnung der Sitzung des Ausschusses für Planung gestanden zu haben.

Ich komme mit meinem Bericht der Bitte der Bürgerin / des Bürgers nach, über das Thema zu berichten. Zudem sind Belästigungen durch Geruch immer wieder ein Thema in Hürth. Ebenso sind die LKW-Fahrten in unserem Stadtgebiet regelmäßig ein Thema.

Über Saleh Mati

Saleh Mati, geb. 1966 in Köln. Seit 1966 wohnhaft in Hürth. Mitglied im Stadtrat seit 2004 Alle Einträge von Saleh Mati

Kommentare

  1. Sehr geehrter Herr Mati
    Wenn Sie über die Firma RWE schreiben, warum erscheint dann als Aufmacherbild das Feierabendhaus. Die Firma Yncoris hat mit der Firma RWE zwecks Bau der Lagerhalle nichts zu tun.
    Deshalb ist es mir unverständlich das das Bild vom Feierabendhaus in ihrem Bericht erscheint.
    M.f.G. Horst Kühr

    1. Guten Tag Herr Kühr,
      danke für Ihre Klarstellung. Das sehr schöne Feierabendhaus steht für mich stellvertretend für das Industriegebiet. Ich werde Ihre Anregung aufnehmen und bei weiteren Berichten zu dem Klärschlamm ein anderes Bild verwenden. Ich hoffe, dass ist für Sie in Ordnung, da das Bild im Bericht zu ersetzen mit viel Aufwand verbunden ist.

      Mit freundlichen Grüßen

      Saleh Mati

  2. Echt jetzt: „…Dabei beruft sich die Verwaltung auf die von RWE beschriebenen geringfügigen zusätzlichen Belastungen durch Geruch und Lärm, die weiterhin in den vorgeschriebenen Grenzwerten für Emissionen liegen…“
    Kann ja wohl nicht angehen, dass mal einfach so in den Behörden eine Aussage so eines Unternehmens quasi ungeprüft angenommen wird. Und ja nee is klar, dass RWE da ganz offen und ehrlich ist.
    Und es ist ein Schlag ins Gesicht der Bevölkerung, wenn die Behörde sagt, „…dass sie keine Bedenken zu dem Bau der Lagerhalle für Klärschlamm hat…“.
    Wie nett von der Behörde für „…bat die Stadt Hürth die Bezirksregierung Arnsberg darauf zu achten…“
    Ich finde das eine bodenlose Frechheit, dass die Behörde solche Drecksunternehmen auch noch rundherum pampern. Aber Hürth steckt ja fest im Arsch der CDU. Wenn wunderts also.
    Ich kann mich nicht erinnern, in einer Umfrage der Stadt Hürth dazu um meine Zustimmung gebeten worden zu sein.
    Es ist unser aller Luft und unser aller Umwelt, die durch Unternehmen wie RWE und Konsorten versaut wird, nur weil die zu geizig und gierig sind, um mit ihren Milliarden Gewinnen für die allerhöchstmögliche und sichere Filterung aller Gerüche und Schadstoffe zu sorgen und da möchte ich doch unbedingt ein Wörtchen mitreden.
    Das Argument, dass hier alle Vorgaben eingehalten werden lasse ich dann auch einfach mal nicht gelten, erstens weil die Aussage ja nur von RWE und Arnsberg kommt und ich mir desweiteren ziemlich sicher bin, dass genau diese Unternehmen bei der Erstellung von Grenzwerten durch ihre Lobbyisten viel zu viel Einfluß hatten.
    Dazu kommt noch, dass es zu Gerüchen überhaupt keine Meßwerte gibt und man hier letztlich aus Sicht der Unternehmen alles behaupten kann. Zudem wird gerade auch hierbei offensichtlich so richtig auf die Meinung der Bevölkerung geschissen, wie man ja aktuell in Hürth so richtig live erleben kann. Es wird von allen Unternehmens- und Behördenseiten nur hin und her geschoben und abgewiegelt!
    NRW ist das bevölkerungsreichste Bundesland. Warum wird der ganze Scheiß gerade hier verbrannt und verscharrt?

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