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Stadt investiert 140.000 Euro in die Sauna

von Saleh Mati am 5. März 2021

bei der Zukunft der Sauna gehen die Wünsche auseinander

Die politischen Fraktionen beschlossen die Kabine der Aquaeduktsauna im Familienbad de Bütt für 140.000 Euro zu sanieren. Die Holzwände weisen dunkle braune Verfärbungen auf. Die Brandgefahr ist erhöht. Weiter benötigen die Deckenteile Maßnahmen zur Sicherung. Eine Reparatur scheint nicht wirtschaftlich zu sein. Daher gaben die Mitglieder des Ausschusses die Mittel für den Einbau einer neuen Kabine frei.

Die Sauna ist seit dem Jahr 2007 in Betrieb. Die Abschreibung erfolgt innerhalb von 10 Jahren. Daher betrieb die Badleitung die Sauna über den wirtschaftlich angesetzten Zeitraum hinaus. Der strittig diskutierte Punkt bei der städtischen Sauna ist, dass die politischen Fraktionen unterschiedliche Ziele für den Betrieb der Sauna haben. CDU und Grüne möchten die Sauna privatisieren, die SPD möchte den Betrieb der Sauna durch die Stadt. Die Sorge der SPD ist, dass die Privatisierung der städtischen Sauna für CDU und Grüne der Einstieg in die Privatisierung für das gesamte Familienbad de Bütt ist.

Bereits im Jahr 2017 diskutierte die Politik ein Thermalbad. Dabei betonten CDU und Grüne, dass sie sich gut vorstellen könnten, dass ein privater Investor ein Thermalbad mit Hotel baut und die Sauna betreibt. Diese Pläne sorgten bereits für heftige Diskussionen, da die Idee zur Umsetzung Flächen vom Spiel- und Freizeitpark de Bütt benötigte. Die Stadt scheint bis heute keinen Investor gefunden zu haben.

Ich bin bereits länger in der Kommunalpolitik aktiv. Vor Jahren war die Sauna bereits in privater Hand. Damals übernahm die Stadt die Sauna von dem privaten Betreiber und größere Investitionen waren fällig. Die Sauna befand sich damals in einem eher traurigen Zustand. Damals sanierten die Verantwortlichen die Sauna und lobten die Maßnahme, da hiermit Gewinne für den Betrieb es Schwimmbads eingefahren werden sollten.

Vor Jahren endete die Privatisierung der Sauna als großer Flop

Jetzt stellt sich mir die Frage, warum soll der Schritt wiederholt werden. Laufen wir nicht wieder Gefahr, dass bei einem privaten Betreiber notwendige Investitionen ausbleiben und die Sauna wieder herunter gewirtschaftet wird. Warum ist kein wirtschaftlicher Betrieb der Sauna möglich, wie die Verantwortlichen dies beim Bau der Sauna für möglich hielten? CDU und Grüne begründen ihre Gedanken zur Privatisierung, dass die Sauna keine Aufgabe der Daseinsvorsorge wahrnimmt. Wenn ich diesen Anspruch an meine Investitionen für die Stadt erhebe, dann kann ich mich von vielen Aufgaben trennen.

Ich stehe einer Privatisierung der Sauna mit den Erfahrungen der Vergangenheit sehr zurückhaltend gegenüber. Vielmehr sollten wir bestrebt sein, die Sauna im ersten Schritt ohne Defizit zu betreiben. Weiter sollte überlegt werden, wie wir das Bad wirtschaftlicher betreiben. Vor Jahren verfassten Studenten von einer Uni eine umfangreiche Studie mit Ideen zum Marketing für das Schwimmbad de Bütt. Wir sollten uns mit diesen Ideen weiter auseinandersetzen.

Ich bin kein Nutzer der Sauna, kein Nutzer der Musikschule, kein Nutzer der Stadtbücherei und kein Nutzer des Schwimmbads. Trotzdem finde ich sehr gut, dass wir unseren Bürgern in der Stadt diese attraktiven Angebote vorhalten. Für ein Hürth, dass sich jeder leisten kann.

Über Saleh Mati

Saleh Mati, geb. 1966 in Köln. Seit 1966 wohnhaft in Hürth. Mitglied im Stadtrat seit 2004 Alle Einträge von Saleh Mati

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