Ausschuss widmet Wohnbaufläche in landwirtschaftliche Fläche um

von Saleh Mati am 19. Mai 2017

Getrudenhof erhält Fläche für Sondernutzung

Der Getrudenhof entwickelte sich in den letzten Jahren zu einem Erlebnisbauernhof. Viele Besucher verbringen dort ihre Freizeit. Auch Einkäufe von regionalen Produkten sind an Sonn- und Feiertagen möglich.

Daher kommen zahlreiche Besucher aus dem umliegenden Kommunen und der Stadt Köln nach Hürth. Gleichzeit führt dies auch zu Problemen im Bereich des Verkehrs. Teilweise reicht der umfangreich ausgebaute Parkplatz nicht aus, um am Wochenende allen Autos einen Stellplatz zu bieten.

Der Getrudenhof steht aktuell auf einer Fläche für landwirtschaftliche Nutzung. Nun soll diese Fläche in eine Sonderbaufläche umgewandelt werden. Daher befürchten viele Anwohner einen weiteren Ausbau des Hofs. Damit könnte der Verkehr zunehmen und sich die angespannte Parksituation verschärfen. Weiter käme es in den angrenzenden Wohngebieten zu weiteren Autoverkehr. Daher teilte Herr Zens im Ausschuss mit, dass er solche Pläne nicht verfolge.

Der Verlust der landwirtschaftlichen Fläche für den Getrudenhof soll mit der Umwandlung von 3,8 ha potentieller Wohnbaufläche in landwirtschaftliche Fläche kompensiert werden. Ursprünglich waren sich alle Beteiligten einig, dass für die betroffene Wohnbaufläche kein Bebauungsplan entwickelt werden soll. Damit stand die „potentielle Wohnbaufläche“ bisher der Landwirtschaft zur Verfügung. Die SPD fordert jetzt die damalige Entscheidung zu überdenken, da sich die Situation am Wohnungsmarkt geändert hat. Vorstellbar sei jetzt, für diese Wohnbaufläche einen Bebauungsplan zu entwickeln. Die Hürther Bevölkerung wird in den nächsten Jahren wachsen. Zudem ist der Wohnraum knapp und die Mieten bereits jetzt sehr hoch.

CDU und Grüne konnten sich in der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses diesen Argumenten nicht folgen. Daher schlossen sie sich bei der Abstimmung der Vorlage der Verwaltung an. Damit wollen sie den Getrudenhof planungsrechtlich absichern.

Für die Zukunft bleiben die Fragen:

  1. Nimmt der Verkehr um den Getrudenhof zu und belastet dies die Anwohner und
  2. wo entsteht der neue Wohnraum für die prognostizierten 10000 – 15000 Zuzüge bis 2035 nach Hürth?

Über Saleh Mati

Saleh Mati, geb. 1966 in Köln. Seit 1966 wohnhaft in Hürth. Mitglied im Stadtrat seit 2004 Alle Einträge von Saleh Mati

Kommentare

  1. Die Eigentümer des Gertrudenhofes haben ein erfolgreiches Geschäftsmodell entwickelt. Respekt vor so viel unternehmerischer Tatkraft! Und offensichtlich hatten die vielen Besucher bislang keine Beschäftigung an ihren Wochenenden, die annähernd so attraktiv ist, wie die Angebote des „Erlebnishofes“ und haben dort nun viel Freude!
    Dieses Geschäftsmodell geht allerdings zu Lasten der Anwohner. Die Verkehrssituation spricht für sich! Der wirtschaftliche Vorteil Vorteil des Gertrudenhofes ist der Nachteil der vielen Anwohner in der Gegend.
    Die Betreiber des Gertrudenhofes nutzen zudem gegenüber dem konkurrierenden Einzelhandel eine scheinbar bestehende Regelungslücke, indem sie das grundsätzlich bestehende Verbot, an Sonntagen zu verkaufen, unterlaufen können. Schade, dass so ein weitere Schritt vollzogen wird, den Sonntag zu einem normalen Werktag zu machen.
    Ob die „regionalen Produkte“, die verkauft werden, tatsächlich aus der Region kommen, möchte ich anzweifeln. Wer ganzjährig ein so umfangreiches Angebot in dieser Menge hat, kommt nach meiner Einschätzung nicht um Zukäufe aus anderen Regionen oder weiter Ferne nicht herum.
    Herr Zens sagt, er habe keine Pläne für einen weiteren Ausbau. Es gibt wenige Unternehmer, die ein erfolgreiches Geschäftsmodell nicht ausweiten. Und wenn Herr Zens heute tatsächlich keine entsprechenden Pläne hat – wer hindert ihn daran, morgen seine Meinung zu ändern?

    Das Argument der SPD hinsichtlich des Bevölkerungswachstums in Hürth teile ich nicht. Die Bevölkerung in Hürth wird nur dann deutlich wachsen, wenn weitere Grünflächen in Bauland umgewandelt werden. Warum sollten die Hürther Bürger das wollen? Wir haben heute schon mehr als genug bebaute Fläche, Straßen und Verkehr in Hürth! Ich finde, ein maßvolles Schließen von Baulücken bringt unsere Stadt genügend Wachstum und ist für die Infrastruktur so gerade noch verkraftbar!

    Mein Fazit:
    „STOP“ für jeden weiteren Ausbau des Gertrudenhofes!
    „STOP“ für ein maßloses Wachstum unserer Stadt!

    1. Ich denke das Problem ist (oder wird zunehmen), dass es Druck aus Köln und auch aus der hürther Bevölkerung gibt, die hier Eigentum erwerben wollen. Wenn es keine neuen Baugebiete gibt, steigt der Preis. Nachfrage und Angebot eben. Somit wird es für Familien mit weniger Einkommen schwierig in Hürth zu bleiben.

      Wir verdienen eigentlich gut, aber so wie es im Moment aussieht, könnten wir uns im neuen Baugebiet in efferen kein Haus leisten bei Preisen von Minimum 500.000 Euro. Da müssten wir tatsächlich auf Dauer zu zweit Vollzeit arbeiten nur für das Haus und das wäre es mir nicht wert.

      Deshalb bin ich durchaus für ein moderates Wachstum und neue Baugebiete. Dann müssten es allerdings auch kleinere Grundstücke und/oder Reihenhäuser sein.

    2. Ich denke das Problem ist (oder wird zunehmen), dass es Druck aus Köln und auch aus der hürther Bevölkerung gibt, die hier Eigentum erwerben wollen. Wenn es keine neuen Baugebiete gibt, steigt der Preis. Nachfrage und Angebot eben. Somit wird es für Familien mit weniger Einkommen schwierig in Hürth zu bleiben.

      Wir verdienen eigentlich gut, aber so wie es im Moment aussieht, könnten wir uns im neuen Baugebiet in efferen kein Haus leisten bei Preisen von Minimum 500.000 Euro. Da müssten wir tatsächlich auf Dauer zu zweit Vollzeit arbeiten nur für das Haus und das wäre es mir nicht wert.

      Deshalb bin ich durchaus für ein moderates Wachstum in neue Baugebiete. Dann müssten es allerdings auch kleinere Grundstücke oder Ferienhäuser sein.

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