Kein Naherholungsbiet, sondern weiter Mülldeponie in Hürth
Konsortium stellt Antrag für Mülldeponie bis 2099
Das Konsortium aus den drei Firmen Abfallentsorgungs- und Verwertungsgesellschaft Köln mbH, REMONDIS Industrie Service GmbH und RWE Power AG stellte einen Antrag auf Planfeststellung zum Weiterbetrieb des Deponiestandortes Vereinigte Ville.
Die zeitliche Verlängerung ist nötigt, da die Deponie im Jahr 2030 nahezu verfüllt sein wird. Das Konsortium plant die Deponie bis zum Jahr 2099 weiter zu nutzen.
Daher fuhr ich zur Deponie. Vor Ort sah ich die Größe der Deponie. Die Deponie hat nach Auskunft der Betreiber eine Größe von 400 Fußballfeldern. Der Müll stammt überwiegend aus der näheren Umgebung, zum Beispiel aus dem Regierungsbezirk Köln. Der Bedarf für die Deponien ist gegeben, da Müll fortlaufend anfällt. Derzeit stammt eine Menge Abfall aus der Verbrennung von Braunkohle. Die Betreiber ersetzen den Müll mit dem Ausstieg aus der Kohleverbrennung durch mineralischen Müll aus Industrieanlagen. Dabei sollen kaum Gerüche anfallen. Hier wären Nachweise zu den Geruchsemissionen im derzeit laufenden und zukünftigen Betrieb der Mülldeponie hilfreich.
ein schönes Naherholungsgebiet im Jahr 2030 oder eine Mülldeponie für weitere Jahrzehnte
Am Dienstag verfolgte ich die Diskussion der Mitglieder des Ausschusses für Planung zu dem Thema. Stadtverwaltung und Politik stehen dem Projekt kritisch gegenüber. Die Stadtwerke führen eine Untersuchung durch, die Auskünfte zur Belastung auf das Grundwasser geben soll. Weiter sehen die Mitglieder des Ausschusses die um weitere 30 Meter in die Höhe wachsende Deponie hinsichtlich des Landschaftsbildes negativ.
Ich finde, dass wir, die Kommunen Erftstadt, Brühl und Hürth, seit Jahren eine große Fläche auf unserem Stadtgebiet für die Abfallentsorgung zur Verfügung stellen. Natürlich hätten wir uns gefreut mit Erreichen der Verfüllung im Jahr 2030 ein schönes Naherholungsgebiet zu erhalten. Die Geduld mit diesem Wunsch bis zum Jahr 2099 zu warten ist ernüchternd. Mülldeponien werden benötigt, nur dass die Stadt Hürth seit ewig und für ewig der Standort für die Mülldeponie aus unserer Region sein soll, ist für mich nicht schlüssig. Vielleicht findet sich in der Region ein alternativer Standort. Bedauerlich ist, dass das Konsortium der drei Unternehmen die Zustimmung der Stadt Hürth nicht benötigt.
