Streit um die zukünftige Nutzung des Pfarrheims

von Saleh Mati am 10. Oktober 2017

Diskussion um die Vielfalt der Träger

Aus dem ehemaligen Pfarrheim Sankt Jospeh soll ein soziokultutrelles Zentrum entstehen. Begonnen hat die Diskussion um die zukünftige Nutzung von dem Pfarrheim mit den Plänen der katholischen Kirche. Die Kirche beabsichtigte damals das Gebäude abzureißen und auf dem Gelände Wohnhäuser zu bauen. Damals gab es Investoren, die deutlich über eine Millionen Euro für das Grundstück bezahlen wollten. Den Akteuren war aber klar, dass hierzu der Bebauungsplan geändert werden musste. Diese Zustimmung verweigerte die Politik der Kirche. Hauptgrund waren die vielen Proteste der Anwohner. Kritisch sahen die Nachbarn, die aus ihrer Sicht zu dichte Bebauung und den zunehmenden Verkehr. Daher blieb die Kirche lange Zeit auf dem Pfarrheim Sankt Joseph und den teuren Kosten für den Unterhalt sitzen. In der Folge erwarb die Stadt Hürth das Areal für mutmaßlich 500000 Euro.

Die Anwohner hatten im Rahmen einer Bürgerwerkstatt die Idee eines soziokulturellen Zentrums geäußert. Diesem Wunsch sind Verwaltung und Politik nachgekommen. Im Ausschuss für Bildung stellte die Verwaltung den aktuellen Sachstand und das Konzept für die Vergabe der Räume dar.

Zwei Räume bekommen das Familienbüro des Sozialdienstes katholischer Frauen und der Caritasverband Rhein Erft. Der katholische Verband beabsichtigt dort ein Frühförderzentrum für Kinder zu errichten. Weiter wird FischNet von Fischenich nach Hürth Mitte umziehen. Die Einrichtung hilft Jugendlichen bei der Suche nach einer Ausbildung oder einen Arbeitsplatz. Die alten Räumlichkeiten stehen FischNet nicht mehr zur Verüfgung. AWO und Stadtsportverband erhalten ebenfalls einen Raum. Diese Räume stehen den Verbänden zur ausschließlich eigenen Nutzung zur Verfügung. Der große Pfarrsaal wird wechselnd belegt. Hier trifft sich die Initiative Brücke der Kulturen regelmäßig zu ihrem Asylcafe. Der Saal soll auch nach Absprache mit der Verwaltung für andere Verbände, Vereine, etc. zugänglich sein.

SPD kritisiert die Vergabe der Räume zu Gunsten der katholischen Kirche, CDU verweist auf die Vielfalt des Angebots

Der Streit im Ausschuss entstand wegen der von der Stadt vorgestellten Vergabe der Räume. Joachim Tonn (SPD) sieht mit der geplanten Belegung der Räume die Idee des soziokulturellen Zentrum als gescheitert an. Vielmehr handele es sich nach seiner Ansicht um ein Dienstleistungszentrum der katholischen Kirche. Joachim Tonn, als Vorsitzender der SPD Arbeitsgruppe Migration Hürth fordert, dass ein höherer Anteil von Einrichtungen bzw. Verbände ohne katholische Anbindung einen eigenen festen Raum im Pfarrheim erhalten. Aus eigenen Gesprächen weiß er, dass  der Verband Zusammenarbeit mit Osteuropa e. V. (ZMO) Interesse hatte, aber wohl nicht berücksichtigt worden ist.

Die CDU schließt sich der Kritik der SPD nicht an. Herr Björn Burzinski (CDU) betonte, „dass die Angebote der Jugendberufshilfe und der Frühförderung nicht konfessionsgebunden seien.“ (Zitat aus dem Kölner Stadt Anzeiger). Zudem betont die CDU, dass es auf das Angebot an sich ankommt.

Klar ist, die Stadt Hürth hat mit dem Kauf des Pfarrheims ein weiteres Gebäude in ihrem Bestand. Dieses muss sicherlich bald saniert werden und die Betriebskosten sind auch kein Pappenstiel. Daher ist zu hoffen, dass die Idee und die Umsetzung zum sozialkulturellem Zentrum funktionieren. Dabei ist auch interessant zu wissen, wie Sie, als Leser des Artikels bzw. Hürther, dies sehen.

Über Saleh Mati

Saleh Mati, geb. 1966 in Köln. Seit 1966 wohnhaft in Hürth. Mitglied im Stadtrat seit 2004 Alle Einträge von Saleh Mati

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