Grüne fordern in der Zeitung eine Kostenbeteiligung der Hürther Vereine
Planen CDU und Grüne die Einführung einer Sportstättengebühr?
Im Kölner Stadt Anzeiger liest der Leser, dass die Grünen die Hürther Vereine an der Renovierung der Sportstätten beteiligen möchten. Damit möchten die Grünen eine Kostenexplosion im städtischen Haushalt vermeiden.
Die Unterschrift unter dem Koalitionsvertrag ist kaum trocken. Doch könnte die Forderung des Fraktionsvorsitzenden der Grünen für Unruhe bei den Vereinen sorgen. Die Kosten des Kunstrasenplatzes in Hürth Berrenrath waren indirekt ein Thema bei der Diskussion zu dem Kunstrasenplatz in Hürth Kendenich.
Herr Sebastian Horst, Sprecher der CDU-Fraktion im Sportausschuss, mahnte deutlich, dass die Kosten vor dem Bau des Kunstrasenplatzes in Kendenich bekannt sein sollten. Daher unterstrich das Ratsmitglied die Notwendigkeit eines Bodengutachtens. In Hürth Berrenrath waren die Kosten für den Kunstrasenplatz erheblich gestiegen, da der Boden für den Kunstrasenplatz nicht geeignet war. Die entstehende Staunässe war zu hoch. Daher musste der Untergrund kostenintensiv aufbereitet werden. Nur die schlechte Versickerung des Regenwassers führte entsprechend des Berichts des Kölner Stadt Anzeiger vom 11.12.2022 zu Mehrkosten von 250.000 Euro. Insgesamt sind die Kosten ausgehend von der ersten Kostenschätzung um knapp 700.000 Euro gestiegen. (Quelle: Kölner Stadt Anzeiger vom 11.12.2022)
Sind diese Vorkommnisse Anlass für CDU und Grüne die Vereine stärker an den Kosten der Renovierung zu beteiligen, wie nun der Koalitionspartner der CDU wünscht? Wie sollen die Vereine die erheblichen Kostensteigerungen tragen? Viele Vereine leiden unter Nachwuchsproblemen. Es finden sich weniger Menschen, die ehrenamtlich einen Verein leiten. Haben CDU und Grüne wirklich vor, die Vereine stärker finanziell zu belasten?

Wie sollen kleinere Vereine mit begrenzten Mitteln solche Belastungen stemmen?
Doch was bedeutet das konkret? Denkbar sind Modelle, bei denen Vereine einen höheren Eigenanteil bei Renovierungen leisten, sich an Pflege- und Unterhaltungskosten beteiligen. Eine weitere Möglichkeit wäre, über gestaffelte Nutzungsgebühren für Kunstrasenplätze zur Finanzierung beizutragen. Diese Ansätze werfen jedoch erhebliche Fragen auf: Wie sollen kleinere Vereine mit begrenzten Mitteln solche Belastungen stemmen? Welche Grenzen zieht die Politik, damit ehrenamtliche Arbeit nicht gefährdet wird?
Gerade hier zeigt sich, dass die Diskussion nicht nur um den Kunstrasenplatz in Kendenich kreist. Sondern um die grundsätzliche Frage, wie wir Sportförderung in Hürth gerecht und nachhaltig gestalten. CDU und Grüne müssen ihre Vorstellungen konkretisieren. Damit Vereine wissen, welche Verantwortung künftig auf sie zukommt – und damit die Politik transparent bleibt, statt neue Unsicherheiten zu schaffen.
Fazit: Sportförderung oder Vereinsbelastung?
Der Weg zum Kunstrasenplatz in Kendenich zeigt, wie eng Hoffnung und Sorge beieinanderliegen. Einerseits ist der Einsatz des SV Kendenich ein Beispiel für gelebtes Engagement, das Politik bewegt. Andererseits wirft die Forderung nach einer stärkeren Kostenbeteiligung der Vereine eine grundsätzliche Frage auf. Soll Sportförderung in Hürth künftig auf den Schultern der Ehrenamtlichen lasten?
Wenn CDU und Grüne tatsächlich eine Sportstättengebühr oder höhere Eigenanteile einführen, droht ein gefährlicher Kreislauf: steigende Kosten, sinkendes Engagement, geschwächte Vereine. Damit würde aus der Förderung des Sports eine Belastung für jene, die ihn überhaupt erst möglich machen.
Die Entscheidung liegt nun bei der Politik. Will sie den Sport als Gemeinschaftsaufgabe begreifen und solidarisch finanzieren – oder den Vereinen zusätzliche Lasten aufbürden? Der Kunstrasenplatz in Kendenich ist damit nicht nur ein Bauprojekt. Sondern könnte ein Prüfstein für die Zukunft der Sportförderung in unserer Stadt sein.
Was meint Ihr? Sind die Wünsche des Fraktionssprechers der Grünen nach einer Beteiligen der Vereine an den Kosten berechtigt? Oder gefährden wir mit dem Wunsch die Zukunft unserer Vereine?