Schluss mit der Winterpause: Kunstrasen für Kendenich jetzt

von Saleh Mati am 17. November 2025

Ausschuss für Sport und Bäder berät am Mittwoch, den 19.11 erneut zum Sportplatz

Seit Jahren kämpft der SV Kendenich um einen Kunstrasenplatz. Während in fast jedem Hürther Stadtteil neue Plätze mit Kunststoffbelag entstanden, spielt Kendenich weiterhin auf einem Tennenplatz, der im Herbst und Winter oft unbespielbar ist und den Spielbetrieb regelmäßig lahmlegt. Diese Realität gefährdet Nachwuchsarbeit und das angestrebte Frauenangebot des Vereins.

Der SV Kendenich schloss die Lücken mit großem ehrenamtlichen Einsatz. Freiwillige organisierten Pflege, Ausweichtrainings und sorgten dafür, dass der Spielbetrieb nicht komplett zusammenbrach. Besonders der Aufbau der Frauenmannschaft litt massiv unter den widrigen Platzverhältnissen; Training und Spielbetrieb konnten nicht verlässlich geplant werden. Ohne einen Kunstrasen droht dem Verein nicht nur der Verlust von Spielpraxis, sondern die Zukunft des Vereins ist gefährdet.

Politisch thematisierte ich den Bedarf immer wieder. In den Haushaltsberatungen stellte ich Mittelanträge, im September brachte die SPD‑Fraktion einen Antrag zur Umwandlung des Tennenplatzes an der Buschstraße ein. CDU und Grüne reichten einen Änderungsantrag ein, der eine Prüfung durch die Verwaltung vorsah. Viele beobachteten dies als taktisches Vorgehen vor der Kommunalwahl. Der bisherige Widerstand von CDU und Grünen verursachte die jahrelangen Verzögerungen.

Verwaltung favorisiert einen Kunstrasenplatz mit den nach dem DFB zulässigen Mindestmaßen

Aktuell zeichnet sich ein möglicher Wendepunkt ab. Die Verwaltungsvorlage, die im Sportausschuss am 19.11. beraten wird, lässt erstmals wieder berechtigte Hoffnung aufkommen. Es geht nicht allein um den Belag. Zusätzlich stehen grundsätzliche Sanierungen der Schulsportanlagen und die Planung neuer Sportflächen zur Debatte. Geprüft wird, ob ein Kunstrasen mit den nach DFB‑Richtlinien zulässigen Mindestmaßen (90 m Länge, 45 m Breite) realisierbar ist.

Unabdingbar ist eine sorgfältige Vorplanung. Aus den Erfahrungen in Hürth‑Berrenrath zeigte sich, dass ein detailliertes Bodengutachten von Anfang an nötig ist. Nur so lassen sich Tragfähigkeit, Drainagebedarf, mögliche Altlasten und spätere Folgekosten zuverlässig klären. Ein Bodengutachten schlägt die Verwaltung deshalb als festen Bestandteil der Planungs- und Entscheidungsphase vor. Anschließend können verbindliche Haushaltsmittel beschlossen werden.

Ein wetterunabhängiger Kunstrasenplatz würde dem SV Kendenich Planungssicherheit geben, die Nachwuchsarbeit stärken und Frauen‑ und Mädchenfußball fördern. Es wäre ein klares Signal der Wertschätzung für die Arbeit der Ehrenamtlichen und ein Beitrag zur sportlichen Infrastruktur unseres Stadtteils. Deshalb wünsche ich mir von Verwaltung und Ratsfraktionen, die Beratungen am 19.11. zu nutzen, damit die Maßnahme verbindlich in die Haushaltsplanung aufgenommen und die nötigen Gutachten unverzüglich beauftragt werden können. Kendenich verdient endlich Spielraum.

Über Saleh Mati

Saleh Mati, geb. 1966 in Köln. Seit 1966 wohnhaft in Hürth. Mitglied im Stadtrat seit 2004 Alle Einträge von Saleh Mati

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert