
Kommunalwahl in Hürth: Zwischen Zuversicht und Realität
Große Versprechen oder ein erfolgreiche Bilanz
Am Sonntag, dem 14. September 2025, steht Hürth erneut vor einer richtungsweisenden Entscheidung. Die Kommunalwahl verspricht nicht nur politische Spannung, sondern auch emotionale Dynamik – denn die Parteien haben sich mit Nachdruck positioniert.
Ein Rückblick auf die Wahl 2020 zeigt: Die CDU erreichte mit 43,65 % ein starkes Ergebnis, verfehlte jedoch knapp die absolute Mehrheit. Dirk Breuer setzte sich bei der Bürgermeisterwahl mit 55,01 % der Stimmen klar durch. Die Grünen erzielten mit 21 % ihr bislang bestes Ergebnis in Hürth, während die SPD mit 23 % auf Platz zwei landete. Dennoch zeigt sich die SPD in diesem Jahr besonders selbstbewusst. Ihr Kandidat – derselbe wie vor fünf Jahren – wird bereits als „zukünftiger Bürgermeister“ bezeichnet. Ein Auftreten, das eher an eine Siegesrede erinnert als an eine Kandidatur.

Dagegen setzen die CDU und die Grünen auf ihre Bilanz der letzten fünf Jahre: Sanierte Schulen, digitale Lehrmittel und neue Wohngebiete wie Efferen West sehen beide Parteien als ihre Erfolge. Die CDU betont ihre wirtschaftliche Kompetenz mit einem gut aufgestellten Haushalt und die Grünen verweisen auf ihre Rolle als Motor für nachhaltige Stadtentwicklung.
Neben den Programmen ist Vertrauen und Glaubwürdigkeit wichtig
Auch kleinere Parteien blicken gespannt auf den Wahltag. Die FDP hofft, wieder Fraktionsstärke zu erreichen – ein Ziel, das ein besseres Ergebnis als die 3,02 % von 2020 voraussetzt. Die AfD, die damals mit 4,10 % Fraktionsstärke erlangte, musste ihre Fraktion auflösen, nachdem ein Ratsmitglied austrat. Diesmal strebt die Partei vermutlich eine größere und stabilere Präsenz im Stadtrat an.
Die Wahl wird nicht nur über Programme entschieden, sondern auch über Vertrauen und Glaubwürdigkeit. Ob die CDU ihr starkes Ergebnis halten kann, bleibt offen. Ebenso spannend ist die Frage, welche Bündnisse nach der Wahl möglich sind – insbesondere, wenn keine Partei eine klare Mehrheit erzielt.
Hürth steht vor einer Wahl, die mehr ist als ein Kreuz auf dem Stimmzettel. Es geht um die Zukunft der Stadt – und darum, wer sie glaubwürdig gestalten kann.