
Bolzplatz in Kalscheuren: Kinder brauchen Platz – keinen parteitaktischen Bieterwettbewerb
Bolzplatz, Bolzfläche oder multifunktionales Spielfeld
Im Hürther Stadtgebiet fehlen Bolzplätze – das ist keine neue Erkenntnis. Das beschlossene Spielplatzflächenkonzept der Stadt benennt diesen Mangel ganz konkret. Vor allem für ältere Kinder und Jugendliche gibt es zu wenige frei zugängliche Bolzflächen. Kalscheuren wird dabei nicht explizit genannt. Doch nach dem Wegfall des alten Sportplatzes wäre die Freude über einen neuen Bolzplatz hier sicher besonders groß.
Nun, kurz vor der Kommunalwahl, greifen CDU und Grüne mit einem eingereichten Antrag das Thema wieder auf. Dabei möchten CDU und Grüne prüfen lassen, ob die Fläche an der Gronerstraße neben der Kita als Standort für einen Bolzplatz geeignet ist. Die SPD hatte keinen fristgerechten eigenen Antrag gestellt. Daher konnte die Fraktion nur noch kurzfristig reagieren – mit einer Tischvorlage direkt vor der Sitzung. Solche spontanen Anträge sind problematisch. Sie lassen kaum Raum für inhaltliche Befassung, Fraktionsabstimmung oder Rückkopplung mit Betroffenen. Eine Nacht über eine Entscheidung zu schlafen – wie es in der politischen Arbeit üblich und sinnvoll ist – ist hier schlicht nicht möglich.
Inhaltlich schlägt die SPD vor, ein Multifunktionsfeld an der Stelle zu prüfen. Dabei soll die für Wohnbebauung vorgesehene Fläche nicht beansprucht werden. Zudem geht der Wunsch der SPD-Mitglieder nach einem Multifunktionsfeld für Sport deutlich über den im CDU Antrag geforderten Bolzplatz hinaus. Statt sich über die Initiative der CDU/Grünen zu freuen, wirkt das Vorgehen mit einer deutlich umfassenderen Forderung jedoch eher wie parteitaktisches Begleiten eines Themas.
Glaubwürdige Politik lebt nicht von hektischen Wahlkampf-Anträgen. Sie braucht Haltung, Planung – und den Willen, für Kinder und Jugendliche auch außerhalb des Wahlkalenders zu handeln.
Hier der Link zu meinem Video zum Bolzplatz in Hürth Kalscheuren https://youtube.com/shorts/M4GJINsIOsY